Christian Joseph Edler von Berres, 18.3.1796 Göding (Mähren), † 24.12.1844 Wien
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Als Sohn eines Wundarztes begann er seine Karriere als Badergehilfe in Lemberg. 1816 schloss er seine chirurgischen Studien in Wien mit der Promotion zum Magister chirurgiae ab.
1817 wurde er als Professor der Anatomie nach Lemberg an die k. k. Franzens Universität berufen. 1831 übernahm er in Wien den von Michael Mayer sehr vernachlässigten Lehrstuhl für Anatomie.
Er beschäftigte sich vorrangig mit der histologischen Anatomie und wurde 1834 zum Doctor chirurgiae h.c. ernannt. Unter seiner Führung wurde der Sezier-Saal modernisiert.
Besondere Bedeutung erlangte er durch die Einführung des Mikroskops in die anatomische Forschung.
Seine revolutionäre Idee mit einem Hydro-Oxygengas-Mikroskop, welches mit Drummond´s Licht die Objekte beleuchtet, Daguerreotypien herzustellen machte ihn europaweit bekannt.
Um diese auch drucken zu können entwickelte er ein Verfahren mit dem man Daguerreotypien auf Kupferplatten ätzen konnte.
Unter seiner Anleitung baute der Optiker Plössl eine "Vorrichtung zur öffentlichen Demonstration opaker Gegenstände", wahrscheinlich das erste Episkop.
Im Jahe 1842 wurde er in den Adelsstand erhoben. Er starb 1844 an einem Herzleiden.
Berres war Mitglied der Wiener med. Fakultät, der k. k. Gesellschaft der Ärzte in Wien, der Gesellschaft des böhmischen Museums, Ehrenmitglied des Atheneums in Venedig,
korresp. Mitglied der Akademie der Wissenschaften und schönen Künste in Padua, Ehrenmitglied der Akademie in St. Petersburg, korresp. Mitglied des ärztlichen Vereins in München,
der Gesellschaft zur Beförderung der Naturwissenschaften zu Freiburg und der physikalisch-medizinischen Gesellschaft in Erlangen.
Er verfasste mehrere Werke, sein Hauptwerk war Anatomie der mikroskopischen Gebilde des menschlichen Körpers, Wien 1837–43.

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