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Um 1912 gab er ein Büchlein über den Bromölumdruck heraus und als Autor stand "Dr. Emil Mayer, k.k. Hof- und Gerichtsadvocat in Wien".
Bei vielen seiner Photos verwendete er das Bromöldruckverfahren, mit dem er sich jahrzehntelang beschäftigte und auch Bücher darüber schrieb.
Das Bromöldruckverfahren ließ Photos fast wie Radierungen aussehen. Im Jänner 1916 trat er zur Evangelischen Kirche (A.B.) über.
Die goldene Voigtländer-Medaille der k.k. Photographischen Gesellschaft (die höchste Auszeichnung die vergeben wurde) wurde ihm 1917 verliehen.
Er meldete insgesamt 7 Patente in Österreich an (die Patente sind unter den jeweiligen Geräten über ein Link aufrufbar). Er gründete 1931 mit Nikolaus Benedik die Firma
Dr. Emil Mayer & Nikolaus Benedik Handel mit photographischen Artikeln mit Sitz in der Oberen Donaustrasse 111. Auf Prospekten und Bedienungsanleitungen stand "DREM Zentrale"
oder "Bromölzentrale" mit Niederlassungen in Frankfurt "Deutsche DREM Gesellschaft Frankfurt a/M", in London "Drem Products LTD London" 37, Bedford Street, Strand, London W.C.2, und in New York
"Drem Products Corporation New York" 152 West Forty-second Street, mit dessen Repräsentanten Joseph M. Bing war er in enger Verbindung. Bing hielt einige Patente die Mayer nutzen konnte und übersetzte
1927 sein Buch "Bromöldruck und -Umdruck " ins Englische.
Im Jahr 1935 übesiedelte die Firma in die Rotenturmstrasse 27. Von 1931 bis 1935 war Josef Dubsky Prokurist, ab 1935 war es Anton Friedrich Bayer. Benedik hatte in der Kärntnerstrasse 4
noch ein Geschäft mit dem Namen "IRIS Fotohandel". Nachdem die Repressalien gegenüber Juden (obwohl er ja keiner mehr war) immer ärger wurden, begingen er und seine Frau am 8. Juni 1938 Selbstmord.
Die Kremierung fand bereits am 11. Juni statt, die Urnenbeisetzung aber erst am 5. August im Urnenhain der Feuerhalle Simmering, Abteilung 1, Ring 3, Gruppe 3, Nummer 94. Das Grab fiel später an die Feuerhalle
anheim und wurde 1961 wiedervergeben. Die Urnen der Verstorbenen wurden unter der Grabsohle beigesetzt.
Die Produktion seiner Belichtungsmesser, hauptsächlich des "Electro Drem" wurde von der Firma UHER & Co. Apparatebau in Wien 17 weitergeführt.
1944 wurde dann die Firma DREM gelöscht.
Mayer war zu Beginn des 20 Jahrhunderts ein begeisterter Amateurphotograph und wurde hauptsächlich durch seine Milieustudien bekannt. Er wird auch als Erfinder des Schnappschusses bezeichnet, da er
mit seiner Kamera das wiener Straßenleben einfing. Egal ob Salamutschimann oder Wäschermädel, Mayer photographierte meist unbeobachtet, es wurde das typisch Wienerische festgehalten.
Mayer suggerierte mit seinen Bildern eine heile Welt, die es im Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn gar nicht mehr gab. Er vermied es, Demonstrationen oder Aufmärsche zu photographieren, da
diese nicht in das Bild seines Wien passten. Die Dias wurden im Wiener Volksbildungsverein Urania bei öffentlichen Vorführungen gezeigt und fanden regen Zuspruch. Besonderen Zulauf
hatten seine, von der Urania handcolorierten Praterbilder. Felix Salten gab 1911 das Buch WURSTELPRATER mit 75 Originalaufnahmen von Mayer heraus. Der Verlag Brüder Kohn brachte ca. 1920
20 Bildpostkarten unter dem Titel "Wien-Praterleben" mit Bildern von Emil Mayer heraus. Seine Bilder wurden auf zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland, sogar in New York und in Washington im
Smithsonian Institut, gezeigt. Viele seiner Glasplatten sind noch erhalten und im Besitz des österreichischen Volkshochschularchivs.
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