Schuh Carl, Photograph und Naturforscher. Geboren in Berlin, 29. 12. 1806, gestorben in Wien, 5. 6.1863


Carl Schuh, Maler, später Photograph und Naturforscher, übersiedelte 1839 von Berlin nach Wien und machte, mit der von Ettingshausen aus Paris mitgebrachten Daguerre-Kamera, die ersten Aufnahmen.
Er eröffnete in der Rabengasse 453, in dem so genannten FÜRSTENHOF, ein Atelier für Portraitphotographie und war der erste Berufsphotograph in Wien.
Das Atelier war wahrscheinlich das älteste Daguerreotypie-Atelier in Österreich und wurde bis 1845 betrieben. Er gründete mit Petzval, Ettingshausen, Artaria, Berres, Kratochwila, Voigtländer,
Martin, Waidele, Prokesch, den Gebrüdern Natterer, Reisser und einigen anderen, die Fürstenhofrunde. Besonders durch seine Experimentalvorstellungen mit über 1.500 botanischen und geologischen Proben, die er einem breiten Publikum mit Hilfe des Hydro-Oxygen-Gas-Mikroskops, dessen Funktion er erheblich verbessern konnte, zur Anschauung brachte, wurde er weithin bekannt. Bei diesen Treffen von Wissenschaftlern und Amateurphotographen wurden Versuche besprochen und Verbesserungen für das Daguerreotypieverfahren erläutert. Ab 1842 war er Mitglied des nö. Gewerbevereines, ab 1846 war er Sekretärstellvertreter der Abteilung Physik, wo er auch den ersten galvanoplastisch erzeugten Abzug einer vergoldeten Daguerreotypie vorführte. Später errichtete er in der Nähe des Wiener Südbahnhofs eine Fabrik für Galvanoplastik. 1849 ehelichte er die Botanikerin Hermine von Reichenbach, eine Tochter des Naturforschers Karl Freiherr von Reichenbach.
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