BALLISTOGRAPH
System Major a.D. Ing. Franz Duda


Ein Gerät zur photographischen Aufnahme von Artilleriegeschoßen im Fluge bei Tageslicht.

Dieses Gerät wurde von C.P.GOERZ in Wien gebaut, jedoch ist kein noch existierendes Gerãt bekannt.
Ein photographischer Aufnahmsapparat zur Lösung folgender ballistischer Fragen: Bestimmung der Anfangs- und der Endgeschwindigkeit (mit großer Type), des Abgangs- und Erhebungswinkels, des Einfallswinkels, der Lage des Geschoßes in der Flugbahn, Ermittlung des Geschwindigkeitsabfalles (Rückschluß auf das Luftwiderstandsgesetz - Ermittlung günstiger Geschoßformen).
Die Aufnahmen der Flugbahn erfolgt mit diesem Apparat ohne weiteres Hilfsmittel bei Tageslicht im freien Felde. Das fliegende Geschoß wird hiebei in mehreren aufeinanderfolgenden Punkten der Bahn durch die photogrametrische Aufnahme fixiert. Hiemit sind die zurückgelegten Wege aus der Aufnahme meßbar. Zur Bestimmung der einzelnen Wegstrecken dient das mit diesem parallel arbeitenden
Mikrozeitmeßinstrument.

Dieses Instrument ermöglicht es, Zeitsekunden mit einer Genauigkeit von zehn der minus fünften bis zehn der der minus sechsten zu messen. Bei Kombination beider Apparate ist es also ohne weiteres möglich, auf rein photographischem Wege die Geschoßgeschwindigkeit zu bestimmen. Das Mikrozeitmeßgerät ist aber befähigt, für sich allein angewendet, auf optischem, akustischem oder elektrischem Wege die Anfangsgeschwindigkeit zu messen. Es ist des weiteren für überaus viele Gebiete der Meßtechnik ein geeignetes Gerät, so z.B. in der Elektrotechnik als registrierender Frequenzmesser (Radiogeneratoren, Frequenzen von Sprechströmen, Telephonie). Im Maschinenbau zur Untersuchung und Analyse von Bewegungen (Gleichförmigkeitsgrad, Arbeitsvorgänge bei Explosionsmotoren), Untersuchungen auf akustischem Gebiete, in der physiologischen Medizin (Bestimmung der Reagengeschwindigkeit) u.s.w.. Für militärische Zwecke ist zusammenfassend zu sagen: Die Instrumente sind für den Waffentechniker Forschungsgeräte, mit welcher er in einer bisher nicht erreichten Feinheit verschiedene schießtechnische Fragen untersuchen kann, um daraus für die Konstruktion der Waffen und der Munition Schlüsse zu ziehen.

Auszug aus der Beschreibung des Erfinders Major a.D. Ing. Franz Duda.

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